Dienstag, 30. Oktober 2012

Pressespiegel Oktober

Diesen Monat ist es eher ruhig ums Pedelec. Viel hat die Presse nicht zu bieten gehabt.
Ist aber auch nicht gerade Saison. Aber etwas hab ich doch gefunden...

Zuerst mal die witzige Pedelec-Ladestation in einem kleinen Dorf, wo die Welt noch in Ordnung scheint...
Obernkirchen
Eine „grüne Tankstelle“ am Rathaus gefordert
Die Grünen gehen da ganz unbedarft an das Thema ran.
Eine einfache Steckdose, und ganz wichtig ein Schild! Fertig ist die Pedelec-Tankstelle.
Nicht nur das man Langfingern das Komplettpaket (Fahrrad, Akku und Ladegerät) anbietet wie  „E-motion“-Geschäftsführer Werner Warnecke schon im Artikel anmerkt, ist es bei den meisten  Ladegeräten gar nicht zugelassen sie außerhalb geschlossener Räume zu betreiben.


Ja und dann gab es da noch den

E-bike Award

www.wn.de

Die RWE und der Verein Extra-Energy e.V. haben den E-bike Award ausgelobt. Gewonnen haben die inmod.de und die Stadt Mettingen. Bei beiden handelt es sich um ein Angebot um die öffentlichen Verkehrsmittel mit dem Pedelec zu kombinieren.

Die inmod beschreibt sich auf ihrer Webseite so:
inmod ist ein Forschungsvorhaben, das sich die Wiederbelebung des Öffentlichen Personennahverkehrs im ländlichen Raum zum Ziel gesetzt hat. Initiiert durch das Kompetenzzentrum Ländliche Mobilität der Hochschule Wismar - und unterstützt durch zahlreiche Partner aus Wirtschaft, Forschung und Technologie - wird inmod die Mobilität im ländlichen Raum Mecklenburg-Vorpommerns attraktiver gestalten. 

Soll heißen: Der Busverkehr wird auf die Hauptstrecken zurückgefahren, dafür dort aber verstärkt, und der Kunde soll dann per Pedelec (kann an Stationen per Karte abgeholt werden) zu den Haltestellen kommen.


Mettingen in Bewegung - Rad+BUS mobilSTation

 http://www.rvm-online.de
Bei der Stadt Mettingen (in verbindung mit dem Regionalverkehr Münsterland - RVM ist es die Verknüpfung von Bus und Pedelec, die mit einem Mobil-Abo die Bus- und Pedelecnutzung ermöglicht.)



Was die Leute jetzt aber dazu bewegen soll, dieses Angebot zu nutzen verstehe ich nicht so ganz. Mit Fahrrädern hat es solche Modelle meines Wissens nicht gegeben. Warum aber mit dem Pedelec?

Umweltschonender wäre das Modell mit dem Fahrrad allemal. 60.000-80.000 Euro Investition (Auf dem Foto der Stadt Mettingen sind immerhin 40 Pedelecs abgebildet) plus Wartung und Strom wollen auch erst mal erwirtschaftet werden. Was also steckt dahinter? Ich halte das ganze für einen Werbehype, um Pedelecs voranzutreiben. Das ist legitim, aber eine preiswürdige Innovation kann ich hier nicht erkennen.

Viel zu viele Fragen werden nicht beantwortet.

1. Wetter
Bei schlechtem Wetter bringt mir das nichts. Ich werde nass. Dann kann ich die Strecke bis zum Ziel auch durchfahren. Auf dem normalen Rad würde ich nicht weniger oder mehr nass. Auch im Winter bei Schnee und Eis bin ich in Bus, Bahn oder Auto besser aufgehoben. Busse und Bahnen kommen aber nicht mehr zu mir in den Ort. Das schwächt die abgelegenen Gegenden und schneidet sie weiter von der Infrastruktur ab. Und ob, wie in Mecklenburg-Vorpommern (inmod) versprochen, die Busse wirklich häufiger auf den Hauptstrecken unterwegs sein werden, muß sich auch erst zeigen.

2. Akku und Technik
Wie sieht es aus mit den Akkus. Wie oft werden diese getauscht, gewartet, geladen? Komme ich z.B. 3 mal an ein schlecht aufgeladenes Pedelec und muß ohne Unterstützung fahren ist der Frust groß. Auch hier ist dann ein normales Rad im Vorteil. Gerade das System inmod mit den selbst entnehmbaren Fahrrädern ist mir da etwas unsicher. In Mettingen gibt es da eine Station, wo man das Rad abholt.

3. Logistik und Bereitstellung der Pedelecs 
Auch die Logistik ist mir da noch ein Rätsel. Inmod hat da ein Computer gestütztes Leitsystem, mit dem alle Daten Zentral erfasst werden. So kann man sehen, wo welche Pedelecs stehen und ob diese an Strom angeschlossen sind. Sicherlich werden wir noch mehr über diese Angebote lesen. Ich vermute auch, dass diese Angebote noch weiter ausgebaut werden und noch andere Städte und Kreise auf diesen Zug aufspringen werden.



Bei uns gibt es den so genannten Fietsenbus sogar unter Teilnahme der RVM. Dort ist am Bus ein Anhänger angebracht, der normale Fahrräder aufnimmt, aber auch Pedelecs. Genutzt wird das aber nur für die Freizeit. Die Radler fahren meistens mit dem Bus los, um dann den Rückweg mit dem Rad zu fahren oder umgekehrt.

An Pendler hat hier noch niemand gedacht. Dann würde man zur Bushaltestelle fahren, das Rad in die Halterung des Anhängers einhängen und die Hauptstrecke mit dem Bus fahren. Kommt man an der Zielhaltestelle an, entimmt man es und fährt damit weiter bis zum endgültigen Ziel. Abends wieder zurück und man kann bis nach Hause durchfahren. Ein Fahrrad hat fast jeder. Umweltfreundlich ist es auch. Das Wetterproblem bleibt zwar auch hier bestehen, dafür fallen aber Wartung und Pflege von >40 Pedelecs weg. Natürlich ist zu Bedenken, das auch die Anhänger Betriebskosten verursachen aber ich denke auf Dauer geht das eindeutig Richtung Anhänger. Vor allem, weil ja allgemein bekannt ist, dass das eigene Fahrrad besser behandelt wird als ein geliehenes.

Was denkt ihr? Werden sich solche Systeme durchsetzen? Soll Oma demnächst mit dem Pedelec 5-10 km in den nächsten Ort fahren um dort mit dem Bus zum Arztbesuch zu kommen?

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